Es ist ein Tag des Gedenkens, des Innehaltens und der Traditionen: Karfreitag erinnert an die Kreuzigung Jesu Christi. Jesus wurde nach Überlieferung der Bibel in Jerusalem ans Kreuz genagelt und starb. Um sich darauf zu besinnen, beten und fasten Christen an diesem Tag.
Der Name Karfreitag leitet sich vom althochdeutschen Wort "kara" ab, was Trauer oder Wehklage bedeutet. Karfreitag gilt zudem als Höhepunkt der Fastenzeit und gehört zu den heiligen drei Tagen ("Triduum Sacrum") von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn, die bis zum Ostersonntag andauern.
Karfreitag erinnert an die Leidenszeit und den Tod Jesu Christi. Gläubige gedenken an diesem Tag der qualvollen Kreuzigung und dem anschließenden Kreuzestod des Sohn Gottes auf dem Hügel Golgatha im heutigen Jerusalem.
Unter dem Vorwurf der Gotteslästerung wurde Jesus von den Hohepriestern angeklagt und vom römischen Statthalter Pontius Pilatus als Unruhestifter verurteilt. Infolgedessen wurde er zur Strafe ans Kreuz genagelt – eine damals übliche Hinrichtungsmethode. Laut Bibel nahm Jesus mit seinem Tod freiwillig die Sünden der Welt auf sich und ebnete so für die Menschen den Weg zu Gott und damit zum ewigen Leben.
Die Kirchenglocken bleiben bis in die Osternacht auf Ostersonntag still. Deswegen gilt der Tag auch als "stiller Feiertag". An Karfreitag herrscht Tanzverbot, weshalb keine Tanz- oder Sportveranstaltungen stattfinden dürfen.
Gottesdienste stehen an diesem Tag unter dem Zeichen der Trauer. Meist findet ein Wortgottesdienst um 15 Uhr statt – diese Zeit gilt als überlieferte Todesstunde Jesu. bezeichnet. Im Mittelpunkt der Karfreitagsgottesdienste steht hierbei die feierliche Verehrung des Kreuzes. Dazu gehören neben Gebeten die schrittweise Enthüllung und Erhebung eines Kreuzes.
Es gibt auch den Brauch, an Karfreitag Kreuzwegandachten abzuhalten. In 14 Stationen wird dabei dem Leiden und Sterben Jesu gedacht – von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung und Grablegung. Die meist bildlichen Darstellungen sollen die Passionsgeschichte aufzeigen.
Die evangelischen Christen feiern den Karfreitag als Andacht zum Tod Jesu. Die Glocken der Kirchen bleiben auch bei ihnen ab Karfreitag bis zur Osternacht stumm, in einigen Gemeinden läuten die Glocken am Karfreitag aber zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr. Im Zentrum des Gedenkens steht, dass Jesus die Sünden der Menschen auf sich genommen hat.
Während der Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt und in der Osternacht endet, sollten Gläubige jeweils mittwochs und freitags kein Fleisch essen. Diese Regel liegt darin begründet, dass Jesus an einem Mittwoch verraten und an einem Freitag gekreuzigt worden sein soll. An den Leidensweg soll durch den Verzicht erinnert werden. Mit dieser Tradition bereiten sich Christen auf das Osterfest vor.
Karfreitag gilt als Höhepunkt der Fastenzeit. An diesem Tag ist für Gläubige eine einmalige Sättigung sowie zwei kleine Stärkungen erlaubt – auf Fleisch und Alkohol verzichten sie ganz. Der Verzehr von Fisch ist hingegen erlaubt. Damit gedenken Gläubige zudem Jesu, da Fische Symbole des christlichen Glaubens sind. Deshalb nehmen einige Christen nicht nur am Karfreitag vor Ostern traditionell Fisch zu sich, sondern auch an anderen Freitagen.
Wuppertal feiert den Karfreitag farbenfroh, aber ernst. Mitglieder der katholisch italienischen Gemeinde ziehen an diesem Tag in historische Gewänder gekleidet durch die Stadt. Diese Tradition fing klein an und hat sich inzwischen zu einem Zuschauermagneten entwickelt.
Auf den Philippinen nimmt die Tradition der Nachstellung des Kreuzganges extremere Ausmaße an. In San Pedro Cutud ziehen Männer barfuß mit Holzkreuzen durch die Straßen oder schlagen sich den Rücken mit Peitschen blutig. Manche tragen Dornenkronen. In San Juan ziehen Schauspieler in altertümlichen Soldatenkostümen auf, um die Teilnehmer zum Kreuz zu begleiten. Helfer treiben Nägel durch Handflächen und Füße der Männer, die auf kleinen Stützen ruhen. Die riesigen Kreuze werden dann aufgerichtet. Die katholische Kirche kritisiert diesen blutigen Brauch seit Jahren.
In Griechenland und auf Zypern werden während der gesamten Osterwoche in allen Kirchen Messen zelebriert, die mehrere Stunden dauern. Am Karfreitag folgt eine Prozession durch die Straßen der Gemeinde. Selbst weltlich orientierte Menschen gehen zur Osterzeit in die Kirche. Die Feiertage werden mit der Familie verbracht.
t-online.de
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